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Norwegen 2018 Eine Reise in den hohen Norden bis zum Nordkap

Begleiten sie mich auf einer Reise in den hohen Norden Europas.

Tag 1, Dienstag, der 31.07.2018: die Hauptstadt Oslo

Malerisch zwischen grünen Hügeln am Ende des hundert Kilometer langen Oslofjords gelegen, bietet die moderne, multikulturelle Stadt einige Sehenswürdigkeiten auf kurzen Wegen. Getrübt wird das Stadtbild allerdings durch den enormen Bauboom, der zumindest bis zur Fertigstellung die Szenerie mit vielen Baukränen beherrscht. Dennoch beeindruckt das modern gestaltete Opernhaus, dessen Dach komplett begehbar ist. Durch die lange Fußgängerzone, in der fast alle Markenfirmen mit ihren Geschäften vertreten sind gelangt man direkt zum Schloss des Königs. Einige Grünanlagen spenden auch bei 30 Grad wohltuenden Schatten. Ein kurzer Abstecher zum modern hergerichteten Werft- und Jachtviertel Aker Brygge mit Blick auf die Festung runden den Tag ab.

Tag 2, Mittwoch, der 01.08.2018: von Oslo nach Trondheim

Die heutige Tagesfahrt führt uns von Oslo nach Trondheim. Über die Staatsstraße 3 durch Ostnorwegen gelangen wir nordwärts. Besonders schnell kommen wir nicht voran, denn auf der Landstraße gibt es viele Geschwindigkeitsbegrenzungen und uns kommt es so vor fast ebenso viele fest installierte Radaranlagen. Die Strecke führt an Flüssen vorbei durch bewaldetes Gebiet. Hier müssen Elche leben, hat man doch einen riesigen Elch aus Metall an einem Rastplatz aufgestellt. Nach einer kurzen Fotopause geht es weiter und bei Yset stoßen wir überraschend auf unsere erste Stabkirche. Besonders groß ist sie nicht, aber sie beeindruckt uns dennoch. Bei schönem Wetter erreichen wir Trondheim, eine einladende und gepflegte Stadt. Wir spazieren über die alte Stadtbrücke Gamle Bybro, die uns einen Blick auf das Wahrzeichen Trondheims präsentiert: die farbenfrohen Speicherhäuser am Fluss Nidelva. Ganz in der Nähe ist mit dem Nidorasdom auch ein norwegisches Nationalheiligtum. Wir nehmen uns Zeit und besichtigen den prachtvollen Bau.

Tag 3, Donnerstag, der 02.08.2018: von Trondheim nach Mo i Rana

Heute stehen wieder 500 Kilometer Fahrt weiter in den Norden Norwegens an. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und die Landschaft strahlt im Sonnenschein. Das blaue Wasser der Seen, das satte Grün der Wiesen und Wälder, sowie die vielen roten Holzhäuser bilden eine bezaubernde Szenerie. Auf 65 Grad und 7 Minuten nördlicher Breite erreichen wir das Tor zu Nordnorwegen. Der Torbogen mit seinem Rastplatz ist für viele Urlauber eine willkommene Gelegenheit eine Pause einzulegen und ein paar Fotos zu machen. Nach einem kurzen Stopp fahren wir weiter, denn mit Mosjøen wartet kurz vor unserem Tagesziel ein wunderschöner Ort auf Erkundung. Hauptattraktion des Ortes, der am Vefsnfjord gelegen ist, bildet die Sjøgata (Seestraße), die von einer der längsten alten Holzhäuserreihen Europas gesäumt wird. Mit seinen 100 Holzhäusern stellt dieses um 1866 entstandene Hausensemble eine der Sehenswürdigkeiten Nordnorwegens dar.

Tag 4, Freitag, der 03.08.2018: von Mo i Rana nach Narvik

Unsere heutige Tagesetappe soll uns nach Narvik führen. Am Morgen verziehen sich die letzten Regenwolken, aber es bleibt bewölkt. Wir kommen nur langsam voran, denn einige Streckenabschnitte werden modern ausgebaut. Bei 66 Grad und 33 Minuten nördlicher Breite überqueren wir über das Saltfjell den Polarkreis, bzw. wir machen am Polarkreiszentrum halt und sehen uns um. Das Zentrum wurde am 13.07.1990 eröffnet und bietet Informationen über den Polarkreis, einen Andenkenladen und eine Cafeteria. Es ist beliebter Treffpunkt fast aller Nordlandfahrer. Unser nächster Stopp ist eine Lachszuchtanlage, die gut von der Straße aus zu betrachten ist. Kurz vor Narvik erwartet uns die erste Fährüberfahrt über den Tysfjorden. Bezahlung, wie in Norwegen üblich bargeldlos, Roll on und off gehen schnell vonstatten und wir gelangen durch herrliche Landschaft nach Narvik.

Tag 5, Samstag, der 04.08.2018: von Narvik nach Skaidi

Heute steht die letzte große Etappe Richtung Nordkap an. Die Entfernungen sind groß und so starten wir zeitig um 8 Uhr. Auf gut ausgebauten Strassen geht es weiter Richtung Norden. Am Lyngenfjord haben wir einen tollen Blick auf die Lyngenalpen. Die Lyngenalpen sind ein Teil des skandinavischen Gebirges in Nordnorwegen. Sie liegen auf der Lyngenhalbinsel im Fylke Troms, erstrecken sich über 90 km in nord-südlicher Richtung und sind 15–20 km breit. Immer wieder werden neue Brücken und Tunnel gebaut um die Entfernungen zu verkürzen, müssen doch oft Fjorde umfahren werden bevor man in die eigentliche Richtung weiter fahren kann. Nach einem kurzen Stopp am Aussichtspunkt über den Kvænangenfjord geht es weiter Richtung Alta, berühmt für seine Felszeichnungen und die Polarlichter, die hier besonders gut von November bis Januar zu sehen sind. Die Landschaft wird karger und über die Finnmarkvidda erreichen wir unser Tagesziel Skaidi.

Tag 6, Sonntag, der 05.08.2018: am Nordkap

Nach einigen Tagen Anfahrt ist es endlich soweit: Das Nordkap erwartet uns. Läppische 159 Kilometer sind es noch bis zum Kap von Skaidi aus. Der Verkehr ist ruhig, obwohl sehr viele Touristen zum nördlichsten Punkt Europas fahren. Auf besten Strassen und durch beeindruckende Tunnel, besonders dem Nordkaptunnel, der mit 6875 Metern Länge das Festland mit der Insel Magerøya, auf der das Nordkap liegt, verbindet fahren wir zum Visitiorcenter. 550 norwegische Kronen Eintritt für zwei Personen inklusive Parkgebühr ist nicht gerade wenig. Bei 8 Grad Celsius und stürmischem Wind ziehen wir gerne unsere Trekkingjacken an. Wir haben allerdings nichts anderes erwartet, befinden wir uns doch auf 71 Grad, 10 Minuten und 21 Sekunden nördlicher Breite. Zum Nordpol sind es von hier nur noch 2093 Kilometer. Aber auf der Insel gibt es noch mehr zu sehen. Hier liegt mit der Ortschaft Skarsvåg auch der nördlichste Fischerort der Welt. Von den Tausenden Rentieren, die hier im Sommer leben sollen, sehen wir allerdings nur wenige. Nach ein paar Stunden verlassen wir diese faszinierende Gegend, fragen uns aber, wie man hier bei diesen klimatisch harten Bedingungen im Winter bei Polarnacht leben kann. Wir müssen es glücklicherweise nicht.

Tag 7, Montag, der 06.08.2018: von Skaidi nach Tromsø

Ab heute geht es wieder südwärts, nun gut nördlicher geht es nicht mehr. Unser Ziel ist die Universitätsstadt Tromsø, das „Paris des Nordens“, wie die Stadt genannt wird. Auf dem Weg machen wir einen Abstecher zum Øksfjordjøkelen, dem neuntgrößten Gletscher des norwegischen Festlandes. Herabstürzende Eismassen aus dem eigentlichen Gletscher reichen bis auf Meereshöhe. Weiter geht die Fahrt und wir kürzen den Weg nach Tromsø mit zwei Fährfahrten ab. Dennoch wird es Abend, bis wir die Stadt erreichen. Da es aber nicht dunkel wird, können wir auch noch an späten Abend auf Entdeckungstour gehen. Natürlich wollen wir das Wahrzeichen der Stadt, die Eismeerkathedrale sehen. Sie gilt als die nördlichste Kathedrale der Welt. Auch die Innenstadt mit vielen traditionellen Holzhäusern ist ansehnlich, aber ein „Paris“ ist die Stadt sicher nicht.

Tag 8, Dienstag, der 07.08.2018: von Tromsø über die Insel Senja auf die Lofoten

Auf unserer Fahrt Richtung Lofoten entschließen wir uns einen Umweg über die zauberhafte Insel Senja zu nehmen. Von Tromsø kommend nehmen wir die Fähre von Brensholmen nach Botnhamn. Unser erstes Ziel ist das Fischerdorf Husøy, das mit einer exponierten Insellage aufwarten kann. Weiter führt die Strecke an ins Meer hinabstürzenden, steilen Bergen vorbei. Ein oft überwältigender Anblick und markantes Wahrzeichen der ganzen Strecke. Immer wieder führen uns Tunnel zu neuen Ausblicken und schönen Stränden mit glasklarem, sauberen, aber kalten Wasser. Die Fischerboote der Ortschaft Senjahopen liegen im Hafen vor einem beeindruckenden Bergpanorama. Die Zeit vergeht wie im Flug und über den Aussichtspunkt bei Bergsbotn biegen wir Richtung Finnsnes ab. Es sind noch vier Stunden Fahrt zu unserer Unterkunft in Vestpollen/Lofoten.

Tag 9, Mittwoch, der 08.08.2018: auf den Lofoten

Blauer Himmel, Sonnenschein, 21 Grad Celsius und die Lofoten ergeben den perfekten Tag. Durch großartige Natur fahren wir als erstes zum Rørvikastrand bei Hennigsvær, denn der kleine, aber feine Sandstrand soll einige tolle Fotomotive bieten. Wir haben Glück, einige Camper haben ihre Zelte schon abgebaut und wir können ein paar Fotos schießen, bevor eine asiatische Gruppe den Strand in Beschlag nimmt. Ein paar Kurven weiter bietet sich wieder ein toller Blick auf das glasklare, saubere und grün schimmernde Wasser, von dessen Ufern die Berge einige Hundert Meter in den Himmel ragen. Der Ort Henningsvær liegt auf zwei kleinen, vorgelagerten Inseln, die über zwei Brücken mit dem Festland verbunden sind. Aufgrund seines urtümlichen Fischerdorf Charakters kommen viele Touristen hierher um das farbenfrohe Panorama des Ortes, zu erleben. Ein weiterer Abstecher abseits der Hauptstrasse E 10 führt uns zu einem weiteren langen, fast südseeartig anmutendem Sandstrand bei Gimsøy. Über Svolvær, der größten Stadt der Lofoten fahren wir zurück und haben im Nachmittagslicht am Austnesfjord noch einmal ein wunderbares, für die Lofoten typisches Panorama.

Tag 10, Donnerstag, der 09.08.2018: auf den Lofoten

Übernacht kam der Wetterumschwung. Regen, Wind, aber immerhin 17 Grad Celsius. Die Stimmung ist gedämpft. Als der Regen am Nachmittag eine Pause macht und sich die Sonne ab und zu zeigt, entschließen wir uns den nördlichen Teil von Austvågøya, der größten und östlichsten Insel der Lofotenkette, zu umrunden. Sensationelle Ausblicke gibt es heute nicht oder werden von den Wolken verdeckt. Dennoch gelingen uns ein paar schöne Aufnahmen. Der kleine Leuchtturm von Laukvik gibt ein schönes Motiv ab. Auch die durch den Regen entstandenen Sturzbäche oder Wasserfälle an vielen Bergen sind sehenswert. Dennoch hoffen wir auf besseres Wetter, denn morgen geht es nach Reine, dem wohl schönsten Ort der Lofoten.

Tag 11, Freitag, der 10.08.2018: von Vestpollen nach Reine

Zu Beginn wie immer der aktuelle Wetterbericht. Am Morgen aufgelockerte Bewölkung, kein Regen und angenehme Temperaturen. Gut gelaunt brechen wir frühzeitig auf, denn laut Vorhersage soll die Sonne nicht lange scheinen. Unser erstes Ziel ist der Strand von Unstad mit seinen großen Felsbrocken. Auf dem Weg dorthin haben wir einen tollen Ausblick auf die Ortschaft Mærvoll. Am sandigen Teilstück des Strandes surft eine Gruppe. Arctic Surfing im Neoprenanzug, wenn es Spaß macht warum nicht. Ein weiterer schöner Strand befindet sich bei Haukland. Es ist Mittag und das Wetter bleibt länger schön als vorhergesagt. So können wir das ehemals bedeutende Fischerdorf Nusfjord bei gutem Licht besichtigen und fotografieren. Das bis 1989 führende Fischerdorf der Lofoten bietet durch seine einzigartige Lage eine Fülle von Motiven. Nach einer ausgiebigen Besichtigung begeben wir uns nach Reine. Dort angekommen beginnt es, zu regnen.

Tag 12, Samstag, der 11.08.2018: Reine

Unser Standort in Reine ist der ideale Ausgangspunkt für die Erkundung der näheren Umgebung. Einige interessante und malerisch gelegene Orte gibt es hier zu erkunden. Die Landschaft ist großartig, die Berge beeindruckend, die Häuser bunt und das Meer schimmert in verschiedenen Blau und Grüntönen. Das Herz eines Fotografen schlägt höher, wenn die Sonne scheint. Der Blick auf Reine vom langen, gepflegten Holzsteg an der Kreuzung zur Hauptstraße raubt einem den Atem. Das Gedränge am Parkplatz ist daher groß. Einige Wohnmobile stehen hier länger um den Moment der besten Lichtverhältnisse zu erwischen. Wir wohnen ganz in der Nähe und kommen zu Fuß. Das Auto benötigen wir, um nach Hamnøy und Sakrisøy zu kommen. Beide Orte strahlen im Sonnenschein und wir spazieren umher. Wir tätigen ein paar Einkäufe und fahren am Nachmittag bis zum Ende der E 10 nach Å, der letzten Ortschaft der südlichen Lofoten mit dem wohl kürzesten Namen. Außer dem Fischereimuseum gibt es nicht viel zu sehen, aber die Zimtschnecken, für die der Ort berühmt ist, schmecken wirklich gut. Genug gesehen für heute, wir fahren zu unserer Unterkunft, denn es beginnt in Strömen, zu regnen.

Tag 13, Sonntag, der 12.08.2018: Reine

Es regnet und stürmt den ganzen Tag, die Wolken hängen tief. Wir nutzen die Annehmlichkeiten unseres Appartements. Daher zwei Bilder von gestern.

Tag 14, Montag, der 13.08.2018: von Reine nach Bodø

Heute verlassen wir die Lofoten. Ein letzter Blick bei Mølnarodden und es geht auf zur Fähre nach Lødingen. Nach lockeren 3 Stunden stehen wir am Kai und müssen nicht lange auf die hochmoderne Fähre warten. Eine bequeme Überfahrt von einer Stunde Dauer bringt uns nach Bognes und von dort erreichen wir am Nachmittag Bodø. Wir essen früh zu Abend, denn wir müssen unbedingt noch gegen 20 Uhr bei Saltstraumen, das etwa 30 Kilometer südlich liegt, sein. Dort befindet sich der größte Malstrom der Welt. Aus einem 80 Kilometer langen Fjord werden riesige Wassermassen in einen 2,5 Kilometer langen und rund 150 Meter breiten Sund gepresst.Das Spektakel, bei dem fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser mit einer Geschwindigkeit von bis zu 13 Metern/Sekunde in die Meerenge hinein- und wieder herausgedrückt werden, wiederholt sich tagtäglich vier Mal. Wenn man die Ein- und Auslaufzeiten beachtet, dann weiß man, wann der Gezeitenstrom am stärksten ist. Ich muss sagen: ein echt beeindruckendes Naturereignis, das man gesehen haben sollte.

Tag 15, Dienstag, der 14.08.2018: von Bodø nach Sandnessjøen

Weiter geht es Richtung Süden über die Küstenstraße 17, die Helgelandskysten. Gleich hinter Bodø zeigt sich am Godøystraumen, einem der vielen Gezeitenströme entlang dieser Landschaftsroute, ein schönes Panorama. Durch schöne Bergwelt, entlang am Wasser gelangen wir zum Rastplatz Ureddplassen. Von hier hat man einen weitläufigen Blick über Fjord und Meer. Ureddplassen ist auch ein Ort der Erinnerung. Hier wurde ein Denkmal für die im Zweiten Weltkrieg umgekommene Besatzung des U-Bootes „Uredd“ errichtet. Weiter geht die Fahrt durch Tunnel an Fjorden entlang, bis wir den Rastplatz Braset erreichen. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf den Engenbreen, einen mächtigen Gletscherarm des Svartisen. Der Engenbreen ist der tiefstgelegene Gletscher Europas, dessen tiefster Punkt sich in nur 100 Meter über dem Meer befindet. Auf dieser Küstenstraße müssen immer wieder Teilstücke per Fähre überbrückt werden. Insgesamt sind es drei Fahrten, bis wir am Abend Sandnessjøen erreichen.

Tag 16, Mittwoch, der 15.08.2018: von Sandnessjøen nach Trondheim

Entgegen unserem Vorhaben weiter an der Küste südwärts zu fahren, kehren wir auf die E 6 zurück. Die Zeiten der Fährverbindungen sind ungünstig und bei der langen Strecke zu zeitraubend. Ein letzter Blick zurück auf das Massiv der „sieben Schwestern“ und wir biegen auf die mit einem neuen, 10 Kilometer langen Tunnel ausgebaute Straße 78 ab, und erreichen schnell Mosjøen. Von da geht es weiter zum Wasserfall Laksforsen, dem, bezogen auf die durchschnittliche Wassermenge, größten Wasserfall Europas. Im Schnitt stürzen pro Sekunde 700 Kubikmeter die nicht gerade hohen 17 Meter hinab. Die Breite macht die Fälle aber trotzdem beeindruckend, ganz zu schweigen von dem Getöse der Wassermassen.

Tag 17, Donnerstag, der 16.08.2018: von Trondheim nach Geiranger

Am Morgen brechen wir nach Kristiansund auf, denn die Stadt ist der Ausgangspunkt für die Landschaftsroute Atlanterhavsvegen an der Küste entlang. Natur und moderne Ingenieurkunst treffen hier aufeinander und sorgen für ein spezielles Fahrerlebnis. Über sieben Brücken führt die Fahrt hautnah am Meer entlang über Holme und Schären. Die Storseisund Brücke ist die größte der Brücken und das Wahrzeichen der Strecke. Am Nachmittag wartet mit der Passstraße Trollstigen ein weiteres Highlight Norwegens auf uns. Über elf Haarnadelkurven schraubt sich die Straße auf über 700 Meter Höhe. Oft ist die Fahrbahn nur wenige Meter breit, ja fast einspurig. Von oben, an mehreren Aussichtspunkten, hat man fantastische Blicke auf das unten liegende Tal und die Straße. Wie Spielzeugautos kommen einem die Fahrzeuge in der Tiefe vor. Nach Geiranger ist es nicht mehr weit, allerdings muss noch einmal eine Fähre genommen werden, um einen Fjord zu überqueren.

Tag 18, Freitag, der 17.08.2018: Geiranger

Wir sind in Geiranger, einer der Touristenhochburgen Norwegens. Auch zu dieser Jahreszeit ist noch enorm viel los. Es wimmelt von reiselustigen Japanern und Besuchern aus aller Herren Länder, und die Serpentinen der Passstraßen sind voll von Reisebussen und Wohnmobilen. Dennoch findet man auf den, teilweise wenigen Parkplätzen der Aussichtspunkte, schnell eine Lücke. Bei ordentlichem Wetter genießen wir einen imposanten Blick vom Flydalsjuvet, den wir als Erstes ansteuern, auf den tief unten im Tal liegenden Ort und den Fjord. Auf der anderen Talseite schraubt sich die Straße, genannt Ørnevegen, die Adlerstraße, auf elf Serpentinen von Meereshöhe hinauf auf 624 Meter zum Aussichtspunkt Ørnesvingen. Von hier kann man in den Fjord bis zum Wasserfall „die sieben Schwestern“ sehen. Leider schreibt kein Reiseführer, dass dieser, aus sieben kleinen Fällen bestehende Wasserfall, nur nach der Schneeschmelze im Frühjahr in ganzer Pracht zu sehen ist. Wir sehen nur zwei kleine Rinnsale, aber das tut unserer guten Stimmung keinen Abbruch. Den Rest des Tages verbringen wir im Ort und sehen dem Treiben zu.

Tag 19, Samstag, der 18.08.2018: Geiranger

Es regnet wieder einmal fast den ganzen Tag. Große Besichtigungen machen wir nicht, daher noch ein paar Bilder von gestern.

Tag 20, Sonntag, der 19.08.2018: von Geiranger nach Jostedal

Am Morgen verlassen wir das verregnete Geiranger und fahren über die Passhöhe bei Dalsnibba. Am See Djupvatnet, der auf 1016 Meter Höhe liegt, reißen die Wolken ein wenig auf und tauchen den Gletscher in ein helles Licht. Weiter geht unserer Fahrt über die Landschaftsroute Gamle Strynefjellsvegen, einer im 19. Jahrhundert von Hand gebauten Straße, zum beeindruckenden Wasserfall Videfossen. Hier spürt man aus nächster Nähe die blaugrünen Wassermassen, die den Berg hinabstürzen. Entlang der Berge, die von den verschiedenen Ausläufern des Jostedalgletschers bedeckt sind, gelangen wir in das Bücherdorf Norwegens, das verträumte Fjærland, einen kleinen westnorwegischen Ort mit etwa 300 Einwohnern. Die Bücher werden in kleinen Antiquariaten mit uriger Atmosphäre angeboten, insgesamt über 250.000 Stück. Die Läden sind alte Bootshäuser, Viehställe oder einfach überdachte Regale an Straße oder Fjord. Über Sogndal gelangen wir nach Kaupanger, um die dortige Stabkirche, die um 1200 errichtet wurde und damit die drittälteste Stabkirche Norwegens ist, zu besichtigen. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche mehrfach umgebaut. Ihr Aussehen entspricht heute hauptsächlich dem des 17. Jahrhunderts. Bei herrlichem Wetter kommt beim Fotografieren wieder Freude auf und zufrieden fahren wir die letzten Kilometer des Tages nach Jostedal.

Tag 21, Montag, der 20.08.2018: im Jostedal

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Eiswelten des Nigardsbreen, einem Seitenarm des Jostedalsbreen, des größten europäischen Festlandgletschers. Die kurze Blaueistour von 3,5 Stunden Dauer sollte es sein. Da ich keine Verbuchung hatte, wollte ich der Erste im Breheimsenteret, dem Museum und Besucherzentrum sein. Punkt 9 Uhr stand ich am Ticketverkauf und wie sagt man so schön: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Der letzte freie Platz des Tages war für mich bestimmt. Mit 580 norwegischen Kronen, umgerechnet etwa 65 Euro, kein billiges, aber absolut lohnendes Vergnügen. Um 11.45 Uhr, eine halbe Stunde vor Tourbeginn, ist Treffpunkt am Parkplatz des Sees. Müssen doch für 32  Tourengänger Steigeisen angepasst, Eispickel und Handschuhe ausgegeben werden sowie, deren Funktion erklärt werden. Nach kurzer Bootsfahrt geht es über Geröll und Fels etwa 45 Minuten zum Fuße des Gletschers. Ist man erst einmal angekommen, werden einem die Ausmaße dieser Eismassen bewusst. Wie Ameisen verschwinden die Kletterer in den blau schimmernden Eisblöcken. Das Gehen im Eis gestaltet sich nicht schwierig, die Krallen der Steigeisen bohren sich ins Eis und geben einen guten Halt. Angeseilt führen unsere zwei erfahrenen Guides die Gruppe immer weiter hinauf durch meterhohes Eis und und faszinierenden Formationen vorbei. Immer wieder halten wir für Fotos an und die Zeit vergeht wie im Flug. Bei strahlendem Sonnenschein genieße ich die Zeit in einer ganz anderen Welt, die einem sonst verborgen bleibt.

Tag 22, Dienstag, der 21.08.2018: vom Jostedal nach Aurlandsvangen

Bei herrlichem Wetter brechen wir zu unserer kürzesten Tagesetappe auf. Zuerst wollen wir die älteste Stabkirche Norwegens in Urnes aufsuchen. Wir entschließen uns dazu einen kleinen Umweg zu machen und etwa 50 Kilometer um das Ende des Lusterfjords zu fahren um die, wenn auch kurze, Fähre Urnes – Solvorn nur einmal nehmen zu müssen. Leider werfen uns zwei Tunnelbaustellen, an denen der Verkehr für bis zu 40 Minuten angehalten wird, zeitlich zurück. Dennoch erreichen wir kurz vor Mittag die auf einer Anhöhe gelegene Kirche, deren Ursprung auf das Jahr 1100 zurückgeht. Aufgrund ihrer Schnitzereien wurde sie 1979 in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen. Eine kurze Fährfahrt bringt uns über das verträumte Solvorn zurück zur Hauptstrecke. Da wir auf den Geschmack gekommen sind, machen wir noch einen Abstecher zur Stabkirche nach Borgund. Sie gehört zu den herausragendsten Beispielen der norwegischen Stabbaukunst und ist eines der ältesten Holzgebäude Europas. Die Kirche in Borgund gilt neben derjenigen von Heddal, die wir auch noch besuchen werden, als besterhaltene Stabkirche mit den meisten Teilen im Originalzustand. Im wunderbaren Nachmittagslicht leuchtet ihr schwarzbraunes Holz in der Sonne. Ein weiteres Highlight in der Gegend ist der Lærdalstunnel. Mit 24,5 Kilometern Länge ist er der längste Straßentunnel der Welt. Durch ihn kommen wir schnell nach Aurlandsvangen. Dort angekommen, fahren wir noch die Serpentinen hoch nach Stegastein auf 650 Meter Höhe und genießen bei klarer Sicht vom Aussichtspunkt den Blick auf Berge und Fjord.

Tag 23, Mittwoch, der 22.08.2018: von Aurlandsvangen nach Bergen

Norwegen ist wie ein Schweizer Käse, lauter Löcher, sagt man. Die Norweger nennen es Tunnel. Auf unserer heutigen Fahrt wird uns das mehr als bewusst. Ein Tunnel jagt den anderen. Keine kleinen Tunnel, nein, oft mehrere Kilometer lang, mit Technik vom Feinsten. Auch mobil telefonieren ist tief drinnen im Berg kein Problem. Trotz starkem Regen machen wir in Flåm halt, denn es hat die MSC Preziosa am Kai festgemacht. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff der Fantasia Klasse, 330 Meter lang und 140000 Bruttoregistertonnen schwer. Die Häuser des Ortes wirken neben der schwimmenden Stadt wie Häuser einer Modelleisenbahn. Hunderte von Passagieren wollen, verteilt auf mehrere Fahrten, mit der Flambahn fahren. Nach einer Stunde im Regen setzen wir unsere Fahrt fort und halten bei Voss nur kurz um schnell ein paar Fotos des, nach dem vielen Regen beeindruckenden Wasserfalls Tvindefossen mit seiner Fallhöhe von 110 Metern zu machen. Von hier ist es nicht mehr weit nach Bergen, das wir am frühen Nachmittag erreichen.

Tag 24, Donnerstag, der 23.08.2018: Bergen

Das Wetter, passabel, gut sieht anders aus. Immerhin bleiben wir heute meistens trocken bei unseren Besichtigungen. Die Lage unseres Appartements ist 1 A und wir sind in fünf Minuten zu Fuß im Zentrum. Hier wimmelt es nur so von Touristen. Das Sprachengewirr ist groß. Norwegische Verkäufer am Fischmarkt: Fehlanzeige! An jedem Stand Verkäufer und Köche der verschiedensten Nationen, um fast jeden Touristen in seiner Landessprache bedienen zu können. Ein Highlight der Stadt ist sicher das alte Hafenviertel Bryggen, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Hanse, eine Vereinigung niederdeutscher Kaufleute, errichtete im Jahre 1360 hier eine Handelsniederlassung. Vom Fløyen, dem Hausberg Bergens, hat man eine wunderbare Sicht über die Stadt und die Umgebung. Mit der Fløibahn, einer 850 Meter langen Standseilbahn ist man schnell auf dem Gipfel. Am Nachmittag schlendern wir noch gemütlich durch die engen Gassen der alten Stadtviertel mit ihren schönen, alten Holzhäusern.

Tag 25, Freitag, der 24.08.2018: Bergen

Aufgrund der Lage Bergens wird es hier wieder richtig Nacht. Beste Gelegenheit am Vorabend zum ersten Mal auf dieser Reise am späteren Abend los zu ziehen, um einige Nachtaufnahmen zu machen. Motive gibt es genug und so sind zwei Stunden schnell vorbei, bis ein paar gute Aufnahmen im Kasten sind. Mehr gibt es von heute nicht zu berichten, denn es regnet wieder fast den ganzen Tag. Kurz einkaufen, den Hund Gassi führen, das war’s!

Tag 26, Samstag, der 25.08.2018: von Bergen nach Tyssedal

Unser zweitägiger Aufenthalt in der Gegend Hardanger beginnt mit der Fahrt über die Staatsstraße 7 zum Hardangerfjorden. Vorbei an vielen Wasserfällen gelangen wir zum herrlichen Steinsdalsfossen, der zwar nicht der Wasserfall mit der höchsten Fallhöhe ist, aber zu den außergewöhnlichsten Wasserfällen in Norwegen zählt. Hier können wir hinter dem Wasserfall entlanggehen, ohne nass zu werden! Entlang des Fjordufers führt die Straße mal breiter, mal schmaler voran, und wir besuchen den Skjervsfossen. Das Erlebnis eines Wasserfalls variiert je nach Jahreszeit, Wassermasse und vor allen Dingen Wetter. Da es wieder einen kurzen Regenschauer gibt, hält sich unsere Begeisterung in Grenzen und wir bleiben nicht lange. Bewundern dürfen wir aber wieder die Baukunst der Norweger. Die Hardangerbrücke ist gewaltig und verbindet, direkt an zwei Tunnel angeschlossen, beide Ufer. In den Tunnel kann man über Kreisverkehre in verschiedene Richtungen abbiegen, faszinierend!

Tag 27, Sonntag, der 26.08.2018: Hardanger 

Auf unserem heutigen Tagesprogramm stehen, wie sollte es im Hardanger anders sein, zwei sehenswerte Wasserfälle. Wir brechen am Morgen auf und fahren die schmale Straße am Ostufer des Sørfjordens nach Norden. Sie führt durch kleine Ortschaften und an vielen, mit Obstbäumen bepflanzten Hängen vorbei, denn die Gegend hier ist bekannt für Obstanbau. Die Äpfel leuchten rot an den Ästen und warten nur darauf von den Bauern geerntet zu werden. An kleinen Ständen kann man in Selbstbedienung die frischen Früchte, natürlich gegen entsprechende Bezahlung, erwerben. Und welche Ausnahme: Hier muss bar bezahlt werden! Da wir kein Bargeld haben, können wir nichts kaufen. Nach einer Stunde Fahrt kommen wir nach Eidfjord. Zwei, wenn auch kleinere Kreuzfahrtschiffe liegen vor Anker, und bescheren dem ansonsten beschaulichen Ort einen Besucheransturm. Hinter dem Ort steigt die Straße zu den westlichen Ausläufern der Hardangervidda an. Serpentinen und kühne Tunnel führen uns zum altehrwürdigen Fossli Hotel mit seinen großen Aussichtsplattformen, die uns tolle Blicke auf den Vøringsfossen mit seinen 183 Metern Fallhöhe bieten. Wir haben Glück. Als wir ankommen verziehen sich die letzten Regentropfen, die Sonne kommt heraus und beschert uns ein prächtiges Licht. Wir genießen die Zeit und fahren nach zwei Stunden zurück nach Odda, um dort in der Nähe den Låtefossen zu besichtigen. Da für morgen wieder Regen angesagt ist, wollen wir den Zwillingswasserfall noch heute bei Sonnenschein sehen. Und wieder haben wir Glück, denn die Fälle liegen direkt im Licht der Abendsonne. Hier geht es eng zu, der Parkplatz ist klein und die Hauptstraße führt direkt unterhalb der Fälle über eine Brücke. Dennoch finden wir gute Spots für unsere Aufnahmen und fahren zufrieden zurück in unser Appartement.

Tag 28, Montag, der 27.08.2018: von Tyssedal nach Tau

Die norwegische Landschaftsroute Ryfylke soll uns heute nach Tau bringen, das in der Nähe von Stavanger liegt. Ob es am schlechten Wetter liegt, kann ich nicht sagen, aber die ausgewiesene Route ist für mich eher enttäuschend. Steile Bergwände, Fjorde und Seen, enge, kurvige Straße und viele Tunnel bieten heute wenig Abwechslung und Motive. Wahrscheinlich fehlt der Sonnenschein, der die norwegischen Landschaften so großartig machen kann. Ein kurzer Stopp in Sand bringt uns an die Lachstreppe am Wasserfall Sandsfossen. Hier befindet sich das erste in Norwegen erbaute Lachsstudio. Der untere Teil des Lachsstudios liegt unter Wasser, und hier kann man die Fische durch zwei große Glasfenster auf ihrem Aufstieg über die Treppe beobachten. Bei Nesvik muss der gesamte Verkehr von der Straße auf die Fähre, der Fjord ist zu breit für eine Brücke und zu tief für einen Tunnel. Die Fährfahrt dauert nur 15 Minuten und wir erreichen schnell den Ort Årdal, wo ein wichtiger Renaissancekirchenbau aus Holz zu sehen ist. Die alte Kirche wurde in drei Etappen gebaut und 1620 fertiggestellt. Man kann dies sehr schön an den drei unterschiedlichen Größen der Holzhäuser sehen. Leider ist die Kirche verschlossen und wir können die reichhaltig gemalte Dekoration nicht bewundern. Nach Tau ist es nicht mehr weit und wir kommen frühzeitig an.

Tag 29, Dienstag, der 28.08.2018: Preikestolen

Heute steht nur eine Aktivität auf dem Tagesprogramm: der Hike zum Preikestolen, oder auch „Predigtstuhl“, wie der flache, quadratische Granitfelsen in 600 Metern Höhe über dem Lysefjord auf Deutsch genannt wird. Der Hike ist als Familienwanderung ausgegeben, und tatsächlich nicht besonders schwer. Der Weg wurde gut ausgebaut und es sind keine schwierigen Passagen zu meistern. Aber die vier Kilometer zum Ziel haben es dennoch in sich. Drei größere Anstiege sind zu meistern, die selbst trainierten Leuten wie mir doch ein wenig in die Beine gehen. In gut zwei Stunden ist der Aufstieg aber vom Parkplatz aus geschafft und die 400 Höhenmeter überwunden. Verlaufen kann man sich nicht, der Weg ist gut markiert und man wird sowieso von den Massen, die sich mitunter den Berg hinauf quälen mitgezogen. Das Wetter hat sich nach dem Regen leicht gebessert, aber genau in dem Moment, als ich oben ankomme, zieht alles mit Wolken und Nebel zu und es ist fast nichts zu sehen. Was bleibt, ist Warten und die Hoffnung auf Besserung. Da sich die Verhältnisse am Berg aber schnell ändern können, und für Nachmittag Sonne angesagt ist, bin ich guter Dinge und warte ab. Immer wieder gibt der Nebel Blicke frei, aber richtig gut wird die Sicht erst nach zwei Stunden Warten. Dann bietet sich aber ein grandioser Anblick auf den massiven Granitblock mit seinen senkrecht, zum Lysefjord in die Tiefe abfallenden Wänden. Waagemutig posen viele Leute am Rand des Felsens um das beste Foto von sich oder der Tiefe, zu bekommen. Sicherung gibt es keine und das ist auch gut so. Die Faszination dieser Naturschönheit wäre dann dahin. Ich schieße viele Fotos und mache mich dann an den Abstieg, der in 90 Minuten geschafft ist. Bei der Ausfahrt vom Parkplatz werden noch 200 Kronen Parkgebühr fällig, die mit der Kreditkarte schnell bezahlt sind. Ja, in Norwegen wird man immer abkassiert, aber daran gewöhnt man sich mit der Zeit.

Tag 30, Mittwoch, der 29.08.2018: von Tau nach Kristiansand

Wer hätte es gedacht, es regnet wieder einmal fast den ganzen Tag. Heute wollen wir die Landschaftsroute über die Küstenregion Jæren nehmen. Dort machen wir am Orrestrand, dem mit 5 Kilometer längsten Sandstrand Norwegens halt. Der Strand ist fast menschenleer. Nur in der Ferne sehen wir zwei Wanderer. Nun ja, wer will schon bei 15 Grad Luft- und Wassertemperatur baden. Aber den Norwegern ist alles zuzutrauen. Ein paar Kilometer weiter schauen wir uns die Kirche von Varhaug an, die sich in wunderschöner Lage am Meer befindet. Hier gibt es schon seit dem 13. Jahrhundert eine Kirche. Die alte Kirche wurde 1905 abgerissen und durch eine kleine Grabkapelle ersetzt. Kurz bevor wir an unser Tagesziel kommen, biegen wir noch nach Süden ab, um zum südlichsten Festlandspunkt Norwegens zu kommen, dem Kap Lindesnes. Hier steht Lindesnes fyr, Norwegens ältester und südlichster Leuchtturm auf dem Festland. Am 27. Februar 1655 wurde hier Norwegens erstes Leuchtfeuer angezündet. Auf dem Weg dorthin müssen wir unbedingt ein Foto von den schönen Häusern des Ortes Furuholmsundet machen. Auch die anderen kleinen Orte fügen sich wunderbar in die Landschaft und die Strecke ist vielleicht ein kleiner Geheimtipp.

Tag 31, Donnerstag, der 30.08.2018: von Kristiansand nach Drammen

Unser heutiges Tagesziel ist die wohl berühmteste Stabkirche Norwegens, die Stabkirche von Heddal. Wir nehmen die Straße 41 nach Nordosten und fahren durch eine wunderbare Seenlandschaft. Immer wieder eröffnen sich traumhafte Blicke auf Wälder, Seen und Orte. Obwohl es nur 250 Kilometer sind, brauchen wir über fünf Stunden bis an unser Ziel. Aber dann steht bei strahlendem Sonnenschein das Meisterwerk aus dem Mittelalter vor uns. Mit rund 20 Meter Länge und 26 Metern Höhe ist sie die größte ihrer Art in Norwegen. Aufgrund ihrer Größe und der Vielzahl der sich überlappenden Dächer wird die Stabkirche gelegentlich auch als „gotische Kathedrale aus Holz“ bezeichnet. Die dreischiffige Langkirche mit erhöhtem Mittelraum ruht auf zwölf tragenden Masten, den sogenannten „Stäben“, die dieser Bauart ihren Namen gab. Wir lassen uns Zeit und genießen die Atmosphäre. Glücklicherweise sind nur wenige Besucher vor Ort. Nach zwei wunderbaren Stunden fahren wir zufrieden weiter.

Tag 32, Freitag, der 31.08.2018: von Drammen nach Kopenhagen

Mit dem heutigen Tag beginnt die Rückreise. Fast fünf Wochen kreuz und quer durch ein Land, das wir immer bei unseren Urlaubsplanungen links liegen haben lassen gehen zu Ende. Wir haben tolle Landschaften gesehen, freundliche Menschen kennengelernt und vor allem viel erlebt. Mit dem Wetter hatten wir meistens Glück, auch wenn etwas weniger Regen schön gewesen wäre. Die Entfernungen sind groß und wir sind über 10000 Kilometer gefahren. Dennoch bleiben noch unentdeckte Gegenden für eine nächste Reise in ein absolut sicheres, wunderbares Land.

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Das moderne Opernhaus Oslos
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Der Königspalast von König Harald V. und Königin Sonja
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Elchmonument an der Staatsstrasse 3 (Ostnorwegen)
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